1. Holzappel im Jahr 1715
  2. Damm des Herthasees
  3. Stadtplan von 1876
  4. Holzappel
  5. Bergleute unter Tage

Die Ortsgemeinde Dörnberg 

Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes hoch über der großen Lahnschleife zwischen Obernhof und Laurenburg geht auf das Jahr 1360 zurück. Sein damaliger Name „Durinberg“ wird mit einem Ritter Götz Durinc und einer Burg im Walddistrikt „Erkenstein“ in Verbindung gebracht. Der Ortsname hat sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach gewandelt. Über „Durrenberg“, „Dürrenberg“ und „Dürrnberg“ kam es schließlich im Jahre 1818 im Herzogtum Nassau zur heutigen und seitdem gültigen Schreibweise.

Die 14 ersten Dörnberger „Hausgesäße“ an der heutigen Erkensteinstraße fielen 1634 – während des Dreißigjährigen Krieges, einem großen Brand zum Opfer. Bei den Brandstiftern soll es sich um marodierende spanische Soldaten gehandelt haben.

Bereits 1544 ist in Dörnberg eine Kapelle in der Zuständigkeit der jeweiligen Pfarrer in Esten (Holzappel) bezeugt. Nachdem die reformierte Gemeinde 1649 zur selbständigen Pfarrei erhoben worden war, leistete sie sich 90 Jahre später (1739 bis 1741) ein eigenes Gotteshaus.

Das anheimelnde Barockgebäude im alten Ortskern mit seinem formschönen Glockenturm ist seitdem zum weithin sichtbaren Wahrzeichen des Dorfes geworden. Zum Kirchspiel  gehören ab 1766 auch die Evangelischen der ehemals selbstständige Waldenser-Gemeinde Charlottenberg.

Die Dörnberger Schulgeschichte beginnt im Jahre 1743 mit der Einrichtung einer „Schulstube“ in einem alten Wohnhaus in der Borngasse und der Zuweisung eines eigenen Lehrers, der auch für die Unterrichtung der Kinder aus Kalkofen und Charlottenberg zuständig war. 1828 leistete sich die Gemeinde ein Schulhaus mit Lehrerwohnung an der Hauptstraße, Einmündung Kalköfer Weg, das 1903 durch einen Neubau abgelöst wurde. 1969 wurde die Volksschule Dörnberg aufgelöst und in die Mittelpunktschule („Esterauschule“) in Holzappel eingegliedert,

Abgesehen von den wenigen Bauern und einigen Handwerkern war das berufliche Leben der arbeitsfähigen Männer des Dorfes über einen Zeitraum von 200 Jahren (von 1751 bis 1952) weitestgehend vom Erzbergbau in der „Grube Holzappel“ auf dem Gelände der Gemarkung Dörnberg bestimmt. Das harte Brot der Kumpels unter Tage und ihr zumeist früher Tod angesichts der ungesunden Arbeitsbedingungen („Staublunge“) stellte die jungen Witwen vor manche, heute kaum noch vorstellbare „Überlebensprobe“.  -

Ein besonderes Kapitel in der Dörnberger Dorfgeschichte ist der Bau der ersten Wasserleitung im Jahre 1902, die die Einwohner von dem beschwerlichen Gang zum weit entfernten „Born“ oder der späteren Dorfpumpe erlöste. Da man in der eigenen Gemarkung nicht ausreichend fündig wurde, erschloss die Gemeinde eine Quelle auf der gegenüberliegenden Lahnhöhe in der Gemarkung Bremberg. Von dort führte sie das wertvolle Nass – im Vertrauen auf das physikalische „Gesetz der verbundenen Röhren“ – unter der 200 Meter tiefer gelegenen Lahn hindurch – hinauf ins Dorf und direkt zu den einzelnen Haushalten. Heute ist Dörnberg dem Trinkwasserverbund Esterau-Diez angeschlossen. –

Eine bemerkenswerte Leistung der engagierten Bürgerschaft der Gegenwart ist der Bau eines stattlichen Dorfgemeinschaftshauses am Ortsausgang in Richtung Charlottenberg, das seit 1991 nicht mehr aus dem Gemeindeleben wegzudenken ist. Zur Ortsgemeinde gehört auch die ehemalige Bergmannssiedlung Dörnberg-Hütte sowie das bis 1935 selbstständige Lahndörfchen Kalkofen.