1. Holzappel im Jahr 1715
  2. Damm des Herthasees
  3. Stadtplan von 1876
  4. Holzappel
  5. Bergleute unter Tage

Holzappel-Frose – eine Ortspartnerschaft auf historischem Boden

Am 9.November 1990, auf den Tag genau ein Jahr nach dem „Mauerfall“ in Berlin, besiegelten die Vertreter der beiden Gemeinden Holzappel (Rheinland-Pfalz) und Frose (Sachsen-Anhalt) eine Partnerschaft, die sich auf eine rund  300-jährige freundschaftliche Verbindung der beiden Orte berufen kann.

Sie reicht zurück in das Jahr 1692, als eine Enkelin des Grafen Peter Melander von Holzappel – Prinzessin Elisabeth von Nassau-Schaumburg – mit dem Fürsten Lebrecht von Anhalt-Bernburg, vermählt wurde. Zu Lebrechts Herrschaftsgebiet zählte auch das Dorf Frose bei Aschersleben. Die Ehe begründete das gemeinsame Fürstentum Anhalt-Bernburg-Schaumburg (1707-1812) mit der Grafschaft Holzappel.

Zeichen der neuen Herrschaft ließ Lebrechts Sohn und Nachfolger, Fürst Victor Amadeus Adolph, 1734 auf dem Marktplatz der damaligen Stadt Holzappel einen Brunnen mit den anhaltischen Bären errichten.

Im Jahre 1796, während der „Koalitionskriege“ und dem Einmarsch französischer Kampftruppen in Westdeutschland waren es die Einwohner von Frose, die ihren ausgeplünderten „Mituntertanen“ in Holzappel in einer einzigartigen Hilfsaktion mit Wagenladungen voll Lebensmitteln und Bekleidung sowie „mit barem Gelde“ aus der Not halfen. Ein zu Herzen gehendes Dankschreiben der Holzappeler Stadtväter ist bis heute in Frose als „Holzappel-Brief“ erhalten geblieben.

Dass die Verbundenheit zwischen den beiden Gemeinden – trotz der 400 Straßen-Kilometer, die sie trennen – auch danach weiterhin gepflegt wurde, beweist die Teilnahme einer Delegation der Gemeinde Frose bei den Einweihungsfeierlichkeiten des „neuen“ Holzappeler Bärenbrunnens im Juli 1913. Augenfällig belegt wird der Freundschaftsbesuch aus Anhalt durch eine im Esterau-Museum ausgestellten Original-Widmungsschleife. Ihr Text lautet:

 

„In Freud und Leid Euch einst verband mit uns das schöne Anhalt-Land
So nehmt zum Fest die Bruderhand als deutscher Treue Unterpfand! –

Die Gemeinde Frose, 20.Juli 1913.“

 Hier ein Auszug aus der Partnerschaftsurkunde vom 9 November 1990:

„Beide Partner begrüßen es, dass die Vereinigung der beiden Teile Deutschlands nun wieder eine ungehinderte und vielfältige gegenseitige Kontaktpflege möglich macht. Sie verpflichten sich, ihre geschichtlichen Gemeinsamkeiten und Traditionen mit neuen Inhalten zu füllen und die Entwicklung ihrer Gemeinden auf allen Ebenen gegenseitig zu fördern.“

                           Ortsgemeinde Frose              Ortsgemeinde Holzappel