Der Bärenbrunnen in Holzappel
Der historische Bärenbrunnen vor dem Herrenhaus zum Bären und dem Goethehaus in Holzappel wurde im Jahre 1913 auf die Initiative des damaligen Verkehrs- und Verschönerungsvereins errichtet. Der Bär als Wappensymbol erinnert an die frühere Zugehörigkeit der Grafschaft Holzappel zum Fürstentum Anhalt-Bernburg-Schaumburg (1707 bis 1812). Sein 1734 von dem Fürsten Victor Amadeus Adolph von Anhalt-Schaumburg gestifteter und dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallener Vorgänger stand auf dem Marktplatz vor dem Rathaus.
Das Brunnen-Denkmal war zugleich zum Heimat- und Kriegerdenkmal für die Combattanten (Soldaten) des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 aus der ganzen Esterau bestimmt und wurde von maßgeblichen Persönlichkeiten aus der Region tatkräftig gefördert. Die Namen der Kriegsteilnehmer aus Holzappel, Charlottenberg, Dörnberg, Eppenrod, Geilnau, Giershausen, Hirschberg, Horhausen, Isselbach, Langenscheid, Laurenburg, Ruppenrod und Scheidt sind auf einer besonderen Bronzetafel festgehalten.
Die feierliche Enthüllung des von Professor Wilhelm Kreis (Düsseldorf) entworfenen Denkmals vom 20.Juli 1913 war ein Riesen-Ereignis im Holzappeler Land: Ein großer Festchor aus allen Männergesangvereinen der Esterau besang die alte Grafschaft mit dem Feldherrn Peter Melander, seine Tochter, Fürstin Elisabeth Charlotte als Gründerin des Waldenserdorfes Charlottenberg und den populären Freund der Armen, Erzherzog Stephan auf Schloss Schaumburg.
Höhepunkt des Festprogramms war die Aufführung des Schauspiels „Graf Holzappel - Ein historischen Spiel aus dem 30-jährigen Krieg“ aus der Feder des bekannten nassauischen Historikers und Schriftstellers Christian Spielmann auf einer Freilichtbühne auf dem früheren Holzappeler Turnplatz am Rand des Walddistrikts „Forst“.