Keltische Hügelgräber in der Esterau
Gegen Ende des 19.Jahrhunderts, in den Jahren 1896 bis 1899, machten sensationelle Bodenfunde aus den Hügelgräbern nördlich des Herthasees, in den Waldungen am Südabhang des Höchst, auf eine vorchristliche Besiedlung der Esterau aufmerksam. Die Ausgrabungen unter dem Schaumburger Fürsten Friedrich zu Waldeck und Pyrmont förderten historisch höchst interessante und aufschlussreiche Relikte aus den Anfängen der europäischen „Eisenzeit“ zutage, die die Herrschaft der Kelten an der unteren Lahn im ersten Jahrtausend vor Christi belegen.
Vor allem die Funde aus dem größten von vier Hügelgräbern, das als „Fürstengrab zu Horhausen“ in die Fachliteratur eingegangen ist, gelten als besonders wertvoll. Geborgen wurden unter anderem – neben einer Vielzahl von Tonscherben – die bronzenen und eisernen Achsen eines vierrädrigen Streitwagens, Radnaben-Beschläge und Eisenteile von Wagenradreifen mit anhaftenden Holzteilen und Eisennägeln, Beschläge von Pferdezaumzeug, eine etruskische Schnabelkanne aus Bronze sowie ein Armreif und ein Fingerring aus Gold. -
Die historisch bedeutsamen Bodenfunde werden der „Latène-Zeit“ um 500 v.Chr. zugeordnet - benannt nach La Tène, einer Untiefe am Nordende des Neuenburger Sees in der Schweiz, dem Hauptfundort von Gegenständen aus dem zweiten Abschnitt der Eisenzeit.