1. Holzappel im Jahr 1715
  2. Damm des Herthasees
  3. Stadtplan von 1876
  4. Holzappel
  5. Bergleute unter Tage

Die Ortsgemeinde Eppenrod

Die Anfänge von Eppenrod liegen weitgehend im Dunkeln. Nach der Überlieferung soll das Dorf bereits im 10.Jahrhundert in Verbindung mit der Rodung einer Waldfläche durch einen Mönch des Limburger Konradiner-Stiftes namens Eberhard (genannt „Eppo“) entstanden sein. Demnach wäre der Ortsname „Eppenrod“ als „Eppo-Rod“ ein Hinweis auf die „Rodung“ des „Eppo“. Neuere Forschungen verbinden die Ortsgründung mit Jahr 1192, dem ersten Nachweis einer Kirche in Eppenrod. Damit gehört die seit Mitte des 16.Jahrhunderts evangelische Kirche mit ihrem wehrhaften romanischen Turn zu den ältesten Sakralbauten in der Region.

Der engen Bindung an das Limburger Stift verdankt Eppenrod das „Andreas-Kreuz“ in seinem Ortswappen. Der „Nassauische Löwe“ im unteren Teil des Wappenfeldes geht auf die spätere Zugehörigkeit des Dorfes zum Hause Nassau zurück.

Nach mehrfachem Herren-Wechsel im späten Mittelalter kam Eppenrod zusammen mit der Vogtei Isselbach ab 1606 in den Besitz des Fürstentums Nassau-Hadamar. 1643 erwarb der Feldmarschall im 30.jährigen Krieg, Graf Peter Melander von Holzappel, die Vogtei samt der angrenzenden Esterau und erhob die vereinigten Grundherrschaften mit den Segen des Kaisers zur reichsunmittelbaren und freien „Grafschaft Holzappel“. Nach dem Soldatentod Melanders am 17.Mai 1648 vergrößerte die Witwe, Gräfin Agnes von Holzappel, ihr Hoheitsgebiet durch den Kauf der Herrschaft Schaumburg mit dem Schloss bei Balduinstein an der Lahn.  

Im 17.Jahrhudert hatte auch Eppenrod unter den Auswirkungen des 30-jährigen Krieges (1618.1648) zu leiden. Viele Häuser wurden zerstört, darunter die Kirche, deren Mittelschiff total niederbrannte.

Ein 2003 eingeweihter Gedenkstein im Walddistrikt „Schwedensteg“ an der Gemarkungsgrenze zwischen Eppenrod und Nentershausen erinnert an ein angeblich von schwedischen Soldaten verübtes Blutbad unter der Zivilbevölkerung gegen Ende des verhängnisvollen Krieges. Dabei wurde auch der baufällige hölzerne Steg über einen tiefen Abflussgraben erneuert. Die Inschrift auf dem beeindruckenden Monolithen lautet:

Gedenkstein am Schwedensteg

„Nach der Überlieferung soll
im Dreißigjährigen Krieg 1618-1648
in diesem Tal von durchziehenden
Truppen die Bevölkerung von
Eppenrod und Nentershausen
zusammengetrieben und ein
furchtbares Massaker
angerichtet worden sein.“

Die Gemeinden
Eppenrod u. Nentershausen
(mit ihren Ortswappen)


Die erste Eppenröder Schule aus den Jahre 1686 stand in der Dorfmitte und wurde 1835 von der „Neuen Schule“ an der Isselbacher Straße abgelöst. Nach ihrer Auflösung im Jahre 1972 wurden die Grundschüler der Ibellschule in Diez und die Hauptschüler der Oranienschule in Altendiez zugeordnet.

Die Dorfbewohner, die früher überwiegend von der Landwirtschaft gelebt haben, finden heute ihr Auskommen und ihre berufliche Bestätigung in den Dienstleistungseinrichtungen- und Gewerbebetrieben der Regionen Diez/Limburg, Montabaur/Koblenz und im Großraum Frankfurt. Die günstige Verkehrslage zur Autobahn A 3 und zur ICE-Bahnstrecke Köln-Frankfurt hat dazu beigetragen, dass das einstige „Hinterland“ zu einer bevorzugte Wohnlage für bauwillige junge Neubürger geworden ist. Dabei ist das Eppenrod mit der Erschließung von neuen Baugebieten  weit über seine ursprünglichen Grenzen hinausgewachsen.